Vegan! Ist das ansteckend? Rezension

Vegan! Ist das ansteckend? Buchrezension

Der Autor Ruediger Dahlke beantwortet in diesem Buch 130 Fragen rund um die vegane Ernährung. Zu seinen Intentionen sagt er: „Der Titel dieses Buches … ist natürlich doppeldeutig gemeint. Er kann und soll provozieren. … [Das Buch] möge seinen Leserinnen und Lesern Mut machen, der eigenen Kompetenz und Sensibilität in allen Fragen der Ernährung (wieder) vertrauen zu lernen. Und es soll die Selbständigkeit im Denken und Entscheiden herausfordern und (weiter) fördern.“

Das steht drin

Es geht los auf der vorderen Umschlagseite mit einer kleinen Vorstellung des Autors und – bitte einmal umblättern – mit einem kurzen „Vorwort“. Im Kapitel 1 geht es um die „FAQs zum Phänomen vegan“. Themen sind beispielsweise die Entstehung der veganen Massenbewegung, aber auch einiges zum Ziel und Prinzip des Buches. Kapitel 2 behandelt die Frage „Wo führt der vegane Hype noch hin?!“

Mit den „veganen Schattenseiten“ beschäftigt sich das 3. Kapitel – beispielsweise der Nahrungsergänzung oder den Risiken für Veganer. Im Kapitel 4 dreht sich alles um das „Fleisch“ bzw. die Auswirkungen des Verzichts darauf. Kapitel 5 informiert über die Chancen des Veganismus, über den Einstieg ins vegane Leben und einiges mehr. Weiter geht es im Kapitel 6 mit möglichen veganen Risiken und Zweifelsfällen, beispielsweise im Zusammenhang mit Säuglingen und Kleinkindern. Im Kapitel 7 werden die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Veganismus beleuchtet.

Im 8. und gleichzeitig längsten Kapitel wird’s praktisch mit Tipps für den veganen Alltag. Kapitel 9 trägt die Überschrift „Mythenforum der Ernährung – ein veganer Essay“. Hier beschäftigt sich Ruediger Dahlke mit dem Urzeitessen und wie sich die Ernährung des Menschen entwickelt hat bzw. haben könnte. Ganz am Schluss gibt es einige hilfreiche Infos und Links, wobei sich dreiviertel davon auf das Angebot des Autoren bezieht.

Das denke ich

Egal, ob ihr schon länger Veganer seid oder Einsteiger auf diesem Gebiet – mit dem Buch erfahrt ihr interessante Dinge über die vegane Bewegung. Ihr werdet in euren Ansichten gefestigt und wisst hinterher noch besser, warum vegane Ernährung euch gut tut. Und vor allem bekommt ihr auch Argumente an die Hand – etwa für zweifelnde Mütter und Partner oder witzelnde Kollegen bzw. Freunde.

Ruediger Dahlke verweist immer wieder auf eine von ihm entwickelte Ernährungsform namens „Peace Food“. Einerseits nervt die „Werberei“ ein wenig. Andererseits geben wir dem Autor völlig Recht, dass vegan nicht unbedingt gleich gesund bedeutet. Er betont z.B., wie schädlich Weißmehl und -zucker sind – dafür Daumen hoch.

Man spürt beim Lesen, dass sich der Autor eine klare Meinung zu den verschiedenen Aspekten des veganen Themas gebildet hat. So warnt er vor allzu viel Fanatismus und erinnert den Leser an seine frühere Ernährungsweise. Das mag nicht jedem Veganer gefallen. Ansonsten aber ist Ruediger Dahlke ein leidenschaftlicher Verfechter des Veganismus und findet praktisch zu jedem Thema passende Argumente und einleuchtende Erklärungen – sei es nun die Vitamin B12-Versorgung oder angeblich fehlende Studien über vegane Ernährung. Somit bietet das Buch sowohl vegan Interessierten, Langzeitveganern sowie Zweiflern an der veganen Ernährung – je nach Wissensstand – unterschiedliche Sichtweisen, Anregungen und Infos.

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